Ab in die Mitte!
Mylau ist ein Ort voller Geschichte und einer Zukunft, die gestaltet werden will. Seit der Eingemeindung im Jahr 2016 verliert die Innenstadt zunehmend an Aufmerksamkeit und wird oft nicht mehr bewusst als solche wahrgenommen. Mit dem Stadtgarten Mylau entsteht im historischem Stadtkern und nahe der Göltzschtalbrücke ein lebendiger Begegnungsraum.
Auf rund 6000 Quadratmetern entwickelt sich ein Ort zum Erleben, Fühlen und Entdecken. Markante MYLAU-Buchstaben als modernes Fotopoint-Element, eine Sitz-Lounge, Blühwiesen, Bewegungs- und Spielangebote sowie künstlerische und digitale Elemente verwandeln den bislang ungenutzten Park in eine grüne Mitte.
Der Stadtgarten stärkt die Wahrnehmung der Mylauer Innenstadt als Aufenthaltsort: bisher wenig genutzte Flächen werden zu Orten mit hoher Aufenthaltsqualität, die Bürgerinnen, Bürger und Gäste gleichermaßen anziehen. So wird der Stadtgarten zu einem Ort mit echtem Mehrwert – für Begegnung, Kultur, Erholung und Inspiration – und macht Mylau wieder sichtbar, lebendig und lebenswerter.
Die Stadt Reichenbach reicht dieses Projekt beim Wettbewerb „Ab in die Mitte“ ein, wir werden uns aber auch um weitere Fördermittel bemühen. Gern können Sie uns auch mit einer Spende unterstützen.


MYLAU Buchstaben
Die Buchstaben MYLAU werden aus Beton gefertigt und erreichen eine Höhe von bis zu 2,30 Metern. Entlang der Bundesstraße aufgestellt, markieren sie das sichtbare Tor zur Innenstadt und lenken die Aufmerksamkeit von Besucherinnen und Besuchern auf den Ortsteil Mylau. Der Schriftzug dient als Fotopunkt und steigert die Wahrnehmung des Ortes überregional. Zur Seite des Stadtgartens werden Klettergriffe angebracht, sodass die Buchstaben zusätzlich als Spiel- und Bewegungsfläche genutzt werden können. Durch eine indirekte Beleuchtung erhält das Wahrzeichen in den Abendstunden eine besondere Wirkung und fügt sich harmonisch in das nächtliche Bild der bereits illuminierten Bauwerke der Stadt ein. So entsteht ein identitätsstiftendes Element, das Mylau zu jeder Jahreszeit in Szene setzt.

Sitz-Lounge
Für die Wiederbelebung der Grünfläche war es entscheidend, einladende Sitzangebote zu schaffen. Drei halbkreisförmige Bögen, eingefasst von Beerensträuchern, bilden eine kommunikative Mitte, die Besucherinnen und Besucher zum Verweilen einlädt. Der Bereich liegt in Blickbeziehung zu den MYLAU Buchstaben, sodass Eltern und Begleitpersonen das Spiel der Kinder gut beobachten können.
Die Beerensträucher greifen den Gedanken des Urban Gardening auf. Sie laden Bürgerinnen und Bürger zum Pflücken und Genießen ein, während ein Überangebot zugleich den Stadttieren als wertvolle Nahrungsquelle dient. Die Form der Bögen greift die Architektur der Göltzschtalbrücke auf. Wo möglich, werden sie aus Klinker gemauert, um einen historischen Bezug herzustellen. Diese Gestaltung ist nicht nur langlebig, sondern auch nachhaltig in der Pflege und verankert den Stadtgarten fest in der regionalen Identität.

Grünes Klassenzimmer
Das Grüne Klassenzimmer entsteht auf einem sanft aufgeschütteten Hügel, der stufenweise ansteigt und Raum für eine vielseitige Nutzung schafft. Der Aufbau erinnert an ein kleines Amphitheater und eignet sich ideal für Unterricht im Freien, Vorträge sowie kleine Theater- und Musikveranstaltungen.
Ein zentrales Element ist die 5 Meter lange und 2,30 Meter hohe Sichtbetonwand, die mehrere Funktionen vereint. Als Projektionsfläche ermöglicht sie Open-Air-Kino und multimediale Darstellungen. Gleichzeitig bietet sie als erste echte Famewall der Stadt eine legale Plattform für Graffitikunst. In einem halbjährlichen Rhythmus wird die Fläche neu gestaltet, sodass immer wieder Raum für kreative Ausdrucksformen entsteht. Darüber hinaus dient die Wand als Ausstellungsfläche im öffentlichen Raum, vergleichbar mit den künstlerisch bedruckten Mesh-Geweben am Solbrigplatz.
So verbindet das Grüne Klassenzimmer Bildung, Kunst und Kultur und macht den Stadtgarten zu einem lebendigen Ort der Begegnung und Inspiration.

Skatepark für Anfänger
Im Gestaltungsbereich zwei, der direkt an die Flächen des Marktes anbindet, soll ein Skatepark entstehen. Er ergänzt das bestehende Angebot im Park der Generationen und richtet sich gezielt an eine jüngere Zielgruppe. Mit hoher Aufenthaltsqualität bietet er Kindern und Jugendlichen einen eigenen, sicheren Bewegungsraum und trägt gleichzeitig zur Belebung des Marktes bei.
Darüber hinaus ist eine zukunftsweisende Doppelnutzung vorgesehen: Die Fläche soll so gestaltet werden, dass sie im Falle von Überflutungen als Wasserspeicher dienen kann. Damit wird ein Element integriert, das den Anforderungen eines nachhaltigen Städtebaus entspricht und innovative Lösungen mit Freizeitwert verbindet.

Fließende Gestaltung
Ein weiteres zentrales Element ist der Barfuß- und Balancepfad, der sich fließend durch den
Stadtgarten zieht und über eine Brücke das benachbarte Grundstück einbindet. Er verbindet die beiden Flächen zu einem zusammenhängenden Erlebnisraum und schafft einen Mehrwert für alle Generationen.
Der Pfad wird mit unterschiedlichen Naturmaterialien wie Kies, Holz, Rindenmulch oder Naturstein gestaltet und regt spielerisch zur Bewegung, Sinneserfahrung und Entspannung an.
Begleitet wird er von Blühwiesen und Blühstreifen, die nicht nur für eine farbenfrohe Gestaltung sorgen, sondern zugleich Lebensraum und Nahrungsquelle für Insekten und Kleintiere bieten.
Ein Projekt der
Kulturstiftung Mylau
Karl-Marx-Ring 22
08499 Mylau
Christian-Frank Knobloch
M.Sc. Architektur und Umwelt
Stadt Reichenbach
als Wettbewerbsbeitrag im Rahmen von
https://www.abindiemitte-sachsen.de/
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